Der Fremde
Von Anna, veröffentlicht am 11.05.2015
Seit gut einem Jahr bin ich nun Single – glücklicher Single wohlgemerkt! Mein letzter Freund war wahnsinnig besitzergreifend und trieb mich damit fast in den Wahnsinn. Wenn ich eins auf den Tod nicht ausstehen kann, sind es eifersüchtige Männer. Liebe ist doch schließlich ein Kind der Freiheit, oder? Und guter Sex erst recht! Es gibt nur eine winzige Kleinigkeit, die mich am Single-Dasein nervt: Man muss sehen, wie man sexuell versorgt wird. Bedauerlicherweise steht ja nicht immer jemand parat, der einem dabei behilflich ist.
Geraume Zeit war dafür mein Nachbar Tom zuständig. Unser Deal: Nur Sex, keine Liebe. Casual Sex eben, fantastischer Casual Sex. Doch Tom ist brav geworden, er hat sich gerade frisch verliebt und will mit seiner neuen Freundin eine Familie gründen. Dagegen bin ich natürlich machtlos.
Acht sexlose Wochen gingen also ins Land, da hatte ich die Nase voll von erotischen Solo-Spielen. Nichts gegen meine Dildo-Freunde, die machen wirklich einen guten Job. Aber mein Körper wollte mehr: Er verlangte nach einem Mann aus Fleisch und Blut. Am liebsten einen für eine längere Sex-Affäre. Einen, der keine weiteren Ansprüche stellt.
Um sicher zu gehen, dass ich so ein Exemplar erwische, meldete ich mich bei einem Seitensprungportal an. Ich ging davon aus, dass sich hier auch Single-Männer tummeln, die das Gleiche wollten wie ich und zudem Gewehr bei Fuß stehen, wenn ich Sex brauche. Ein gebundener Typ wäre nicht meine erste Wahl, denn Männer mit Anhang haben schlichtweg zu wenig Zeit für eine Frau wie mich.
Ich meldete mich also da an und Ihr werdet nicht glauben, was passierte: Gleich der erste Kandidat, der mich anschrieb, war ein Glückstreffer: Max. Seine Formulierungen waren kurz und knackig, frech und intelligent. Genau, wie ich es mag.
„Bist Du bereit für ein Match?“ fragte er. „Schick mir Dein Foto, dann sehen wir weiter“, antwortete ich. Keine drei Minuten später trudelte es auch schon ein. Vom Bildschirm strahlte mich ein Mann an, 38 Jahre alt, 1,90 groß, blonde Haare, grüne Augen und wahnsinnig attraktiv.
„Alles an mir ist übrigens groß“, schrieb er wenig später. Zwischen meinen Beinen kribbelte es verdächtig, als ich ein Foto von mir schickte und er antwortete: „Das passt. Du passt.“
Plötzlich kam ich ins Träumen. Ich schloss die Augen, meine Hände wanderten in mein Höschen, das bereits etwas feucht war. Gerade als meine Finger zu kreisen begannen, ploppte die nächste Nachricht auf: „Ich will Dich treffen? 19 Uhr? Bei Dir?“ Fast rutschte mir vor Schreck das Herz in die Hose. Ein Date zum Sex mit einem wildfremden Mann? Woher sollte ich wissen, dass Max kein Serienmörder war… „So ein Schwachsinn, Anna“, mahnte meine innere Stimme. „Der Mann ist geil! Du bist geil! Trau Dich!“
Die Entscheidung war getroffen. Nun musste ich mich nur noch in Schale schmeißen. Eine halbe Ewigkeit stand ich vorm Kleiderschrank und wählte schließlich einen dunklen Hosenanzug, ganz schlicht, aber gleichzeitig auch sehr geheimnisvoll und sexy. Mini-Röcke und Monster-High-Heels sind nichts fürs erste Date, finde ich. Das wirkt irgendwie billig. Viel entscheidender ist ja auch, was man drunter trägt. Und dafür wählte ich das Kontrastprogramm: rattenscharfe rote Spitzen-Unterwäsche.
Pünktlich um 19 Punkt klingelte es. „Ich bin es, Max“, hörte ich ihn durch den Türsummer sagen. Seine Stimme ging mir durch Mark und Bein. Mein Herz raste. Dann stand er vor mir und sah noch attraktiver aus als auf dem Foto.
Ich gefiel ihm offenbar auch. Kaum hatten wir uns aufs Sofa gesetzt, nahm er auch schon mein Gesicht in seine Hände und begann, mich zu küssen. Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Wow! Dieser Mann sah nicht nur sensationell aus, er konnte auch noch sensationell knutschen. Anna, Alarmstufe Rot! Pass bloß auf, dass du dich nicht verliebst in diesem Typen…
Max verlor auch jetzt nicht viele Worte und die wenigen, die er verlor, hatten es in sich: „Anna, ich will Dich! Wo ist dein Schlafzimmer?“
Mit weichen Knien wies ich ihm den Weg. Max stellte mich vor den Spiegel und kurz darauf spürte ich etwas großes, hartes an meinem Po. „Zieh den Anzug aus“, befahl er und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen.
Sanft und gleichzeitig sehr entschlossen drang er von hinten in mich ein. Meine steifen Nippel drückten gegen das kühle Glas des Spiegels, das von meinem heißen Atem beschlug.
Max und ich trieben es die ganze Nacht lang. Und wenn wir es gerade nicht taten, erzählten wir uns von unseren erotischen Träumen.
Ja, die Nacht war heiß! Sehr heiß! Und ich hoffe sehr, dass noch viele weitere folgen…
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