Experiment Dreier
Von Nele, veröffentlicht am 12.10.2015
Das Leben ist zu kurz um brav zu sein. Das sehe nicht nur ich so, sondern glücklicherweise auch mein Mann. Wir sind acht Jahre verheiratet, da ist man einfach nicht mehr so rattenscharf aufeinander wie zu Beginn. Genau aus dem Grund wollen Paul und ich ein erotisches Experiment starten: den Dreier. Wir waren uns schnell einig, dass eine Frau die dritte im Bunde sein soll. Denn bei der Konstellation Mann-Mann-Frau denke ich irgendwie automatisch an XXL-Porno-Pimmel, die möglichst effektiv verstaut werden wollen. Nein, nein, zu Beginn würde ich es gerne etwas sanfter angehen. Überhaupt finde ich es prickelnder, wenn kreuz und quer gefummelt wird und die Frau (in dem Fall also ich) nicht zu sehr im Mittelpunkt steht. Hinzu kommt, dass mein Mann nicht an Männer interessiert ist – außer an sich selbst natürlich! ;)
Der flotte Dreier rangiert auf der Liste der sexuellen Fantasien übrigens ziemlich weit oben, wusstet Ihr das? Glaubt man kanadischen Forscher träumen satte 85 Prozent der Männer und 31 Prozent der Frauen davon. Wobei das mit den Fantasien ja so eine Sache ist. Darin können wir schließlich unsere Bedürfnisse hemmungslos ausleben – ohne Rücksicht auf Verluste, Ängste und Erwartungen. In unserer Fantasie finden wir es vielleicht enorm anturnend, uns von einem 23-jährigen Firmenboss den Hintern versohlen zu lassen, in der Realität würden wir dem Knaben einen Vogel zeigen. Stichwort „Shades of Grey“. Vor dem Hintergrund wundert mich der enorme Erfolg nicht…
Aber ich schweife ab, zurück zum Experiment: Mein Mann und ich nehmen also all unseren Mut zusammen und basteln uns wild entschlossen auf einer bekannten Sex- und Erotik-Community ein Profil. Dafür laden wir ein Foto hoch, dass wir vor Jahren mal im Weinrausch mit Selbstauslöser geschossen haben: Wir sind darauf splitternackt, eng umschlungen, aber unsere Gesichter erkennt man nicht. Ein kurzer Klick auf den Menüpunkt „Dating“ und dann „eigenes Date eintragen“. Hui, jetzt bekomme ich doch etwas Muffensausen. „Sollen wir das wirklich tun?“, frage ich Paul. „Ja!“, sagt er mit fester Stimme und grinst. Dieses Grinsen kenne ich – es bedeutet Abenteuerlust… Also, auf ins Abenteuer!
Fortsetzung folgt ;-)
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