Frech, frecher, Cheeky Boy!
Von Mirko, veröffentlicht am 10.04.2017
Es ist ein verregneter Dienstagmorgen, der Wind peitscht gegen die Fenster. Ein perfekter Tag, um sich auf dem Sofa zu lümmeln und die neusten Staffel von „Walking Dead“ einzulegen. Gerade habe ich die DVD aus dem Regal gekramt, da klingelt es an der Tür – und siehe da: Der Tag nimmt eine völlig andere Wendung…
Der Postbote hat mir nämlich soeben ein Paket überreicht und in dem steckt mein Retter der Stunde: der Prostata-Stimulator „Cheeky-Boy Intense“ vom Trendlabel Rocks-Off. Schwarz, elegant geschwungen, vier stimulierenden Noppen auf der gebogenen Spitze. Nichts gegen „Walking Dead“, aber dieses Spielzeug scheint mir doch allemal aufregender. Denn obwohl ich hetero bin, hat mich schon immer die anale Befriedigung gereizt. Die Prostata ist schließlich das verheißungsvolle Pendant zum weiblichen G-Punkt. Früher habe ich mir dazu ordentlich Hautcreme auf die Finger geschmiert und dann auf dem Klo selbst Hand angelegt. Das war allerdings weder stimulierend, noch bequem. Und einen Alltagsgegenstand zu finden, der für diese Zwecke taugt, ist fast unmöglich. Schließlich will ich mich ja nicht in der Notaufnahme blamieren. Dann doch lieber auf Nummer sicher gehen mit dafür vorgesehenen Spielzeugen.
„Heidewitzka, der ist aber ganz schön groß“ – das ist mein erster Gedanke, nachdem ich das Toy aus der Verpackung geangelt habe. Aber deshalb einen Rückzieher machen? Nie im Leben! Noch bevor ich mir richtig darüber im Klaren bin, wie ich das Ganze angehen soll, lege ich schon Gleitgel und Kissen bereit. Ihr müsst wissen: Ich bin ein absoluter Anfänger auf dem Gebiet der Analstimulation und so ist es gar nicht so einfach, eine Position zu finden, in der ich entspannt genug bin und gleichzeitig genug Bewegungsfreiheit habe, um den Schließmuskel nicht einzuengen. Eine Art Kissen-Thron scheint mir die perfekte Lösung.
Aber bevor ich nun auf dem Sex-Thron Platz nehme, noch ein paar Worte zur Hardware meines Testspielzeug: Laut Verpackung besteht es aus einem „weichen, flexiblen und körpergerechten“ Silikon. Alle drei Dinge kann ich soweit bestätigen. Das Toy kann in zehn verschiedenen Modi vibrieren und ist absolut wasserfest. Zusätzlich drückt es auch noch aufs Perineum, jene Stelle zwischen Anus und Hoden, die für viele Männern – mich eingeschlossen – eine hocherogene Zone darstellt.
Ich bin gespannt, aber bevor es ans Eingemachte geht, starte ich ein erotisches Warm-up, in dem ich mit Mittel- und Zeigefinger für Dehnung sorge. Am wichtigsten bei dieser ganzen Angelegenheit ist nämlich, dass man entspannt. Nach guten zehn Minuten bin ich bereit für den Härtetest und verpasse meinem Cheeky-Boy einen hübschen Anstrich mit Gleitgel. Ich setzte das erste Segment an und versuchte es in mich zu drücken, was leichter gesagt als getan. Denn durch das Gleitgel wird das Silikon logischerweise sehr glitschig und da der Cheeky-Boy aus einem Stück gegossen ist, wird der Griff ruck, zuck mit eingesaut. Also wieder ins Bad und Papiertücher organisieren…
Endlich habe ich es geschafft. Als das vierte und letzte Segment in mir steckt, und die Spitze der Prostata erreicht, fühlt es sich an, als müsste ich pinkeln. Seltsam, aber gleichzeitig extrem geil. An dieses Gefühl muss man sich zugegebenermaßen erst gewöhnen und mit Winkeln und Druck herum experimentieren. Was ich aber schnell feststelle: Die Form mit vier Wölbungen macht bereits das Einführen zum Vergnügen. Und das andere leicht genoppte Ende des Cheeky-Boys sorgt wie erhofft für einen Extra-Kick, indem es das Perineum stimuliert.
Einzig der versprochenen freihändigen Benutzbarkeit muss ich widersprechen. Ohne Festhalten flutscht das Spielzeug trotz der Form mit den einzelnen vier Abschnitten langsam, aber sicher heraus, sobald die Muskeln aktiv werden. Abgesehen davon lässt so der Druck auf den Damm nach.
Auf meinen ersten Orgasmus muss ich nicht lange warten. Durch den inneren Druck, dem Wissen das etwas in mir steckt, der Vibration am Damm und die gleichzeitige Handarbeit bin ich ziemlich intensiv gekommen – ohne Samenerguss übrigens. Die Prostatastimulation funktioniert also schon mal.
In der nächsten Runde gehe ich einen Schritt weiter und beginne, das Toy langsam ganz einzuführen und dann wieder herauszuziehen. Das kostet anfangs Überwindung, lohnt sich aber. Dieses Gefühl sich selbst zu „vögeln“ ist einfach der Hammer!
Die anschließende Reinigung war ein Kinderspiel. Die Kapsel wird raus genommen, der Silikonteil einfach komplett unter Wasser und mit milder Seife gereinigt – fertig.
Kommen wir nun zu meinem persönlichen Fazit: In der Premierenrunde war es schon eine kleine Herausforderung, den „Cheeky-Boy“ nicht nur einzuführen, sondern auch drin zu halten. Der Körper ist ja nun nur den umgekehrten Weg gewohnt. Deshalb lautet die oberste Regel: Zeit lassen! Zweites Gebot: nie mit Gleitgel sparen! Die Vibrationsübertragung hätte für meinen Geschmack noch etwas intensiver ausfallen können. Während die am Damm sehr stimulierend ist, kam in der Spitze kaum etwas an. Dennoch: Der Cheeky-Boy macht seinem Namen alle Ehre („cheeky“ = frech, unverschämt, vorlaut) und ist wirklich ein tolles Spielzeug, das ich wärmstens weiter empfehlen kann.
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