Sex mit dem Ex
Von Redaktion, veröffentlicht am 06.03.2017
Die Trennung ist schon ein Weilchen her, da trifft man sich zufällig in einer Bar wieder, hat vielleicht schon ein paar Cocktails intus und auf einmal ist es wieder da, dieses vertraute Gefühl, das alte Prickeln. Pure Körperlichkeit, ohne Verpflichtungen, ohne Mietüberweisungen, ohne lästige Familienbesuche. Stattdessen ist da dieser Reiz des Verbotenen. Aber sollte man dieser Lust wirklich nachgeben?
Kommt drauf an…
Ist die Situation geklärt – bingo! Ist sie es nicht, kann die aufgewärmte Nummer ruck, zuck nach hinten losgehen. Und zwar dann, wenn einer der beiden noch Gefühle für den anderen hegt und versucht, ihn durch das Techtelmechtel zurück zu erobern. Deshalb gilt: Sind die Emotionen nach der Trennung unterschiedlich verteilt, Notbremse ziehen! Falsche Hoffnungen zu wecken ist einfach fies!
Manchmal ist es gut, loszulassen…
Wer immer wieder mit seiner alten Liebe im Bett landet, sollte sich ehrlicherweise fragen, warum das so ist. Und vor allem: ob einen diese Situation wirklich glücklich macht. Nicht selten ist der Revival-Sex nämlich der Auftakt einer energieraubenden On-off-Beziehung, die den Blick für ein neues (Liebes-)Glück vernebelt. Gerade wenn noch eine leise Hoffnung auf einen Neustart in uns keimt, ist es allemal besser, einen Schlussstrich zu ziehen als auf unbestimmte Zeit warmgehalten zu werden. Wer loslässt, hat zwei Hände frei. Und eine neue, aufregende Liebe kommt ja erfahrungsgemäß immer dann, wenn man sie wenigsten erwartet.
Revival-Sex – geil oder gewagt? Wir haben uns mal umgehört:
„Als ich Michi kennenlernte schwebte ich auf Wolke Sieben. Alles passte: die Gespräche, der Humor, der Sex. Erst mit der Geburt unserer Tochter fingen die Probleme an. Ich glaube, wir haben uns als Paar schlichtweg aus den Augen verloren. Im Bett lief nichts mehr, alles drehte sich nur um das Kind. Ständig diskutierten wir, wer von uns beiden mehr im Haushalt macht. Kurzum: von Leidenschaft keine Spur. Das ging zwei Jahre so, bis wir gemeinsam beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen. Er zog in eine eigene Wohnung, nahm alle zwei Wochen unsere Tochter zu sich. Wir sprachen nie viel, und wenn, dann nur über Organisatorisches. Das änderte sich erst, als ich Michi zufällig auf der Geburtstagsparty einer Freundin traf. Zum ersten Mal quatschten wir wieder wie früher, lachten viel und machten schließlich ein Date ab. Ich hatte nicht geplant, an diesem Abend zurück zu rudern, aber als er so vor mir saß, mit seinen süßen Grübchen und ich sein vertrautes Aftershave in der Nase hatte, da gerieten meine Vorsätze plötzlich ins Wanken. All das, was unsere Beziehung damals belastet hatte, war weit weg. Ich hatte Lust ihn zu berühren, ihn zu schmecken, ihn zu spüren. Der Sex hatte etwas Verbotenes, und genau das war wohl der Reiz. Blöderweise versprach er sich von diesem Ausrutscher mehr, so eine Art Neustart. Aber das war und ist für mich überhaupt keine Option. So schön der Sex mit ihm an jenem Abend war, ich habe ihn später sehr bereut. Ich fühlte mich schlecht, weil ich in ihm falsche Hoffnungen geweckt hatte. Und auch bei mir selbst wurde alles, was ich längst verarbeitet hatte, wieder an die Oberfläche gespült.“ Maja, 41, aus Kiel
„Ich kann gar nicht genau sagen, was letztendlich der Auslöser für unsere Trennung war. Zehn gemeinsame Jahre lagen hinter uns. Die Luft war einfach raus. Vielleicht sind wir auch ohne es zu merken an einer Kreuzung zwei unterschiedliche Wege gegangen. Jedenfalls genoss ich mein Singleleben in vollen Zügen. Diese neue Freiheit. Nur eine Sache gab es, die ich sehr vermisste: Sex. Denn der war zwischen uns immer geil. Ich traf Claudia zufällig im Supermarkt, als wir beschlossen, spontan zusammen zu kochen. Und uns beiden war in diesem Moment klar, dass es nicht allein beim Kochen bleiben würde. Tatsächlich landeten wir sogar vor dem Essen in der Kiste. Der Sex fühlte sich nach der langen Durststrecke einfach gigantisch an. Viel unbeschwerter als damals. Kein Wunder, jetzt war er nicht durch die Reibereien im Alltag belastet. Ob wir es wieder getan haben? Ja, exakt drei Mal. Dann hat sie einen anderen kennengelernt. Es war klar, dass einer von uns beiden früher oder später ein neues Leben beginnen würde, trotzdem: Es tat weh. Und ja, ich war irgendwie gekränkt. Nun drücke ich die Daumen, dass auch ich bald jemanden treffe, der bei mir für Schmetterlinge im Bauch sorgt.“ Christoph, 32, aus Berlin
„Ich habe Peter damals im Studium kennengelernt. Er war süß, charmant, zuvorkommend. Aber nicht der Typ, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Glücklicherweise beruhte das auf Gegenseitigkeit. Und so waren wir am Ende auch nur ein paar Monate zusammen. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich unsere Wege überhaupt wieder kreuzen würden, aber dann kam unsere Firmenfeier – und wie der Zufall es wollte, stand er mit auf der Gästeliste. Ich hatte viel zu viel Bowle getrunken an jenem Abend und so ließ ich mich überreden, noch auf einen Absacker mit zu ihm zu gehen. Der Absacker fand natürlich zwischen den Laken statt. Ganz ehrlich: Das war kein Erlebnis, das nach Wiederholung schreit. Der Sex fühlte sich an, wie eine aufgewärmte Restsuppe, die eigentlich ins Klo gehört: fad und abgestanden.“ Maike, 28, aus Karlsruhe
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