In welchem Alter ist Sex am besten?
Von Redaktion, veröffentlicht am 11.09.2017
Den besten Sex hat man in seinen wilden Zwanzigern? Nicht unbedingt. Sex wandelt sich genauso wie das Leben selbst – und jede Phase hat dabei ihre eigenen Vorzüge. Mit 20 geht es im Bett hoch her, mit 40 kennt man seine Vorlieben aus dem Effeff und mit 60 braucht man sich endlich keine Gedanken mehr über Verhütung zu machen. Aber seht selbst, hier kommt die chronologische Timeline:
Sex in den Zwanzigern: neu und aufregend
Auch wenn wir schon die ein oder andere Erfahrung gesammelt haben, sind wir in dieser Phase noch Frischlinge. Wir probieren neue Stellungen und neue Partner aus, bekommen aber oft nicht den Mund auf, wenn es darum geht, was uns anmacht. Liegt vielleicht auch daran, dass wir das noch gar nicht so genau wissen. Wir kennen den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse eben noch nicht gut genug. Um das heraus zu finden, zeigen wir uns in jungen Jahren besonders experimentierfreudig, sind sexuell häufig aktiv – mit wechselnden Partnern. Wir wollen uns ausprobieren. Die Lust ist jetzt besonders groß. Das hat die Natur geschickt eingefädelt. Schließlich ist der junge Körper darauf ausgelegt, sich fortzupflanzen. Frauen sind jetzt am fruchtbarsten, die Spermienproduktion bei Männern läuft auf Hochtouren. Doch trotz der ausgeprägten Sexualität wird das Liebesspiel von vielen als deutlich weniger erfüllend empfunden als ab 30+. Vielleicht liegt es daran, dass Zärtlichkeit und Nähe häufig auf der Strecke bleiben. Wichtig in dieser Sex-Phase: Nehmt Euch Zeit und lasst das Vorspiel nicht außer Acht!
Sex in den Dreißigern: ein Auf und Ab
Der sexuelle Erfahrungsschatz ist gewachsen, inzwischen kennt man seine Vorlieben. Zärtlichkeit und Sinnlichkeit rücken mehr in den Fokus, der Sex wird inniger, intimer. Denn es geht weniger um den Akt an sich, sondern mehr um das Drumherum. Oralsex, Streicheleinheiten und Erotik spielen jetzt eine weitaus wichtigere Rolle. Der Druck, sich und dem Partner etwas beweisen zu müssen, nimmt ab. In diesem Alter erreichen viele Frauen ihr sexuelles Hoch. Orgasmen, die in den vorherigen Jahren noch viel Arbeit erfordert haben, kommen jetzt wie von selbst. Der Grund: ein besseres Körpergefühl. Denn wer beim Sex damit beschäftigt ist, den Bauch einzuziehen, dem fehlt die nötige Lässigkeit, die Sex zu gutem Sex macht. Und da scheinen Frauen in den 30ern ihren jüngeren Geschlechtsgenossinnen ein Quäntchen voraus.
So schön das alles klingt, gleichzeitig ist das Liebesleben in den 30ern störanfällig. Der nächste Karrieresprung lockt, Nachwuchs wird geplant. Dabei bleibt häufig die Leidenschaft und Lust auf der Strecke. Dann wird der Sex vermehrt als Mittel zum Zweck eingesetzt, abhängig von den fruchtbaren Tagen der nächste Sextermin geplant. Vor allem wenn sich nicht gleich der gewünschte Erfolg einstellt, steigt der Druck. Und das hat Folgen: So haben Untersuchungen gezeigt, dass bei vielen Männern mit Kinderwunsch die Spermienqualität und bei den Frauen die Lust auf Sex deutlich sinkt. Sind die Kinder da, spielt für viele Eltern der Sex erst mal eine Nebenrolle. Das Kind nimmt die volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Das ist die Phase, in der sich das Paar häufig nur noch als Mutter und Vater versteht und nicht mehr als Paar. Aber das ist kein Dauerzustand: Wenn der Stress mit den Kindern weniger wird, sich der Alltag mit einem Baby eingependelt hat, kommt meist auch die Sexualität wieder in Gang. Wichtig in dieser Sex-Phase: Regelmäßige Auszeiten und „Dates“ ohne Kind! Es gibt genug tolle Babysitter!
Sex in den Vierzigern: mehr Gelassenheit, mehr Genuss
Zwischen 40 und 50 Jahren erleben viele Paare einen neuen Lust-Gipfel. Die Kinder sind aus dem Gröbsten heraus, die Familienplanung meist abgeschlossen. Das Paar genießt die neuen Freiräume und die Zeit zu zweit. Außerdem entwickeln viele Frauen ein neues Selbstbewusstsein im Bett: Jetzt möchten sie verwöhnt werden und voll auf ihre Kosten kommen. Lange genug haben sie sich für die Familie zurückgenommen. Auch das Verhältnis zum eigenen Körper wird entspannter. Mögliche Problemzonen geraten in den Hintergrund, kleine Makel werden akzeptiert und liebgewonnen. Man weiß inzwischen längst, worauf der Körper mit besonderer Lust reagiert. Und mit steigendem Alter und dem gleichen Partner fallen die Tabus. Man muss sich nichts mehr beweisen. Das macht es leichter, Wünsche und Bedürfnisse offen zu kommunizieren. Gerade in langen Beziehungen schleicht sich allerdings auch schnell eine gewisse Routine ein. Der immer gleiche Trott erweckt in vielen den Wunsch auszubrechen und etwas Neues zu erleben. Tipp: Mut zur zu mehr Experimentierfreude! Langeweile ist bekanntlich ein echter Liebeskiller, und bleiben sexuellen Bedürfnisse unerfüllt, steigt das Risiko für einen Seitensprung.
Sex in den Fünfzigern: weniger oft, dafür intensiver
Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Bildung der Sexualhormone immer mehr ab und auch das Verlangen wird weniger. Doch auch wenn die Häufigkeit des Sex abnimmt, wird er von vielen gerade jetzt als besonders erfüllend empfunden. Langsam beginnen die Wechseljahre, was bedeutet: kein Stress mehr mit der Verhütung. Geheime Wünsche und Vorlieben werden ausprobiert, die Hemmungen fallen. Tipp: Nutzt diese Zeit, um noch einmal Sexpraktiken auszuprobieren, die Ihr bisher ausgelassen habt. Wer weiß, manchmal schlummern Vorlieben in einem, von denen man selbst noch nichts wusste…
Und danach? Ist noch längst nicht Schluss! Erst mit 75 Jahren lässt die Libido spürbar nach.
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