Singles aufgepasst: Das sind die neuen (fiesen) Dating-Trends!
Von Redaktion, veröffentlicht am 22.01.2018
Das Internet und die unzähligen Dating-Apps haben die Single-Welt zu einem bunten Supermarkt der Liebe gemacht. Dieses Überangebot ist auf der einen Seite unheimlich praktisch, fördert aber leider nicht gerade unsere guten Manieren. Denn je mehr Apps den Liebesmarkt fluten, desto fieser werden offenbar die Methoden, untaugliche Kandidaten abzuservieren. Also, immer schön die Antennen ausfahren beim nächsten Date! Und dabei schadet es nicht, ein paar Begrifflichkeiten zu kennen…
Ghosting
Eigentlich war das letzte Date wahnsinnig nett, die Komplimente charmant, der Sex grandios – und dann das: Er oder sie meldet sich plötzlich nicht mehr. Keine Anzeichen, keine Vorwarnung, der Flirt-Partner verschwindet wie ein Geist sang- und klanglos in der Versenkung. Nun könnte man meinen, dahinter stecken Feiglinge oder blutige Anfänger, aber weit gefehlt – Ghosting ist weit verbreitet. Und das nicht nur nach dem ersten oder zweiten Date. Manche ghosten sogar Liebschaften, mit denen sie sich über Monate getroffen haben. Keine Frage, jemanden eiskalt und ohne Begründung abzuservieren ist absolut mies. Weil es das generelle Misstrauen schürt, sich auf jemanden einzulassen. Also, liebe Leute: Wenn es nicht funkt, dann bitte Rückgrat beweisen und es dem anderen ohne Umschweife sagen!
Submarining
Hinter diesen Begriff steckt quasi die Steigerung des Ghostings. Dabei verhält sich das Date im Prinzip wie ein U-Boot: Es verschwindet, um anschließend wiederaufzutauchen. Tage, Wochen oder gar Jahre später – wie aus dem Nichts. Und zwar mit einem völlig natürlich anmutenden Selbstverständnis, ganz so, als wäre nie etwas gewesen. Eine Erklärung oder gar Entschuldigung haben die „U-Boote“ klassischerweise nicht parat. Warum sie glauben, mit dieser seltsamen Masche durchzukommen? Das gehört wohl zu den ewigen Rätseln dieser Welt. Doch offenbar ist das Phänomen „Submarining“ verbreitet genug, um einen eigenen Namen zu bekommen.
Benching
Benching darf man ruhig wörtlich übersetzen, den exakt das ist es: auf die lange Bank schieben, auf die Ersatzbank nämlich. In der Welt des Online-Datings ist dies kinderleicht – man kann mit zig Menschen gleichzeitig texten, halbherziges Interesse bekunden und sich so eine Auswahl an potenziellen Kandidaten warmhalten. Man schickt den anderen sozusagen in die „Liebes-Warteschleife“. Vorsicht also bei Sätzen, die mit „gern, ABER ich muss noch…“ beginnen. Benching ist auf den ersten Blick der klägliche Versuch, höflich zu sein. Bei genauer Betrachtung ist es noch viel schlimmer als Ghosting. Im Übrigen auch für den „Bencher“ selbst: Denn wenn man seine Aufmerksamkeit auf mehrere Schreibpartner aufteilt, verliert man den Blick für Details und das gefürchtete „Paradox of Choice“ tritt zutage: Je mehr Auswahl man hat, umso kritischer – und letztendlich unzufriedener wird man. Die große Freiheit des Online-Datings wird zum Käfig aus Angst, etwas oder jemanden zu verpassen.
Hyping
Lückenfüller, Übergangslösung oder Austauschpartner – wer ein Opfer von „Hyping“ ist, hat definitiv die Arschkarte gezogen. Zwischen einer vergangenen und einer (voraussichtlich) zukünftigen Beziehung schnappt man sich ein Mädel oder einen Typen auf Zeit, beispielsweise um das angekratzte Selbstbewusstsein nach dem letzten Beziehungsaus zu verarbeiten, quasi als Ego-Booster. Man trifft sich, hat Spaß und genießt das Miteinander. Bis sich für einen die nächste (ernsthafte) Beziehung ergibt. Dann wird der „Warm-up-Partner“ kurzerhand gegen das eigentliche Objekt der Begierde ausgetauscht. Motto: „Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht was besseres findet“.
Stashing
Wer verliebt ist, möchte das in der Regel auch in die Welt hinaus brüllen. Ganz anders beim Stashing. Denn so sehr man den anderen in sein Leben gelassen hat, umso weniger hat man Einblick in seines bekommen. Das Phänomen ist nicht neu. Neu ist nur, dass es jetzt einen Namen und damit ein Etikett hat. „Stashing“ bedeutet übersetzt so viel wie: verschwinden lassen, verstauen, verstecken.
Keine Treffen in der Öffentlichkeit geschweige denn Familienbesuche. Am Anfang nimmt man die neue Flamme noch in Schutz, legt sich Entschuldigungen zurecht. Er/sie ist eben ein zurückhaltender Typ, sicher nur Zufall, dass man nie etwas gemeinsam mit Freunden unternimmt. Doch irgendwann überwiegen die Zweifel: Kann es sein, dass er/sie überhaupt nicht möchte, dass ich in sein/ihr Leben eindringe? Soll womöglich niemand wissen, dass wir ein Paar sind? Und dann beginnt die wirklich miese Phase. Denn zwangsläufig beginnt man, darüber nachzudenken, woran das liegen könnte … Findet er/sie mich nicht vorzeigbar? Liebt er/sie die Freiheit mehr als mich? Bin ich nicht gut genug? Solche Gedanken tragen verständlicherweise nicht gerade zu einem gesunden Selbstwertgefühl bei. Aus dieser Nummer kommt man nur auf einem Weg wieder raus: indem man sein Herz schützt, die Klinke in die Hand nimmt und einfach geht.
Breadcrumbing
„Breadcrumbing“ heißt übersetzt so viel wie „Brotstückchen hinwerfen“. Aufs Online-Dating übertragen bedeutet diese Masche, die ungemein nervt, einem Kontakt dauerhaft falsche Hoffnungen zu machen – aber ohne dabei tatsächlich angreifbar zu sein. Typische Brotkrümel sind kurze Kommentare unter Instagram-Fotos, spontane Likes, Emoijs oder WhatsApp-Nachrichten („Musste gerade an dich denken“). Ziel: sich in Erinnerung zu bringen – und zu bleiben. Der andere wird also immer wieder „angefüttert“.
Liebe Ghoster, Bencher und Breadcrumbler…
…spielt doch bitte von Anfang an mit offenen Karten! Redet Tacheles! Kein Bock auf was Festes? Dann sag’s einfach! Ihr hängt eigentlich noch an jemand anderem? Habt keine Lust auf ein weiteres Treffen? So what, kann passieren, aber teilt es uns mit! Und vor allem: Bringt den Mut zur Entscheidung auf! Man könnte das „straighting“ nennen, vom englischen „straight“, so wie aufrichtig, geradeheraus. Das wäre doch auch mal ein sehr schicker Dating-Trend…
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